Hospital Maman Yemo

Die Geschichte des medizinischen und sozialen Dienstes.

Die Missionsschwestern vom Unbefleckten Herzen Mariens (ICM) sind seit 1924 am allgemeinen Krankenhaus von Kinshasa (ex Mama Yemo). Damals waren sie in allen Krankenhauseinrichtungen als Krankenschwestern und Ärzte sehr tätig. Mit den Änderungen der Republik Kongo im Lauf der Jahre, hat der Staat die Verwaltung und Leitung der Krankenhäuser übernommen. Die ICM-Schwestern haben weiterhin am Krankenhaus gearbeitet, indem sie sich in einfache, untergeordnete Dienste ohne Verantwortung eingegliedert haben. Es gab Kranke, die ohne jegliche Fürsorge und Unterstützung waren, die ihnen überallhin folgten. Die Schwestern fanden so Kranke vor ihrem Kloster vor, andere auf den Straßen der Stadt; alle waren sie in einem schlimmen Zustand und von ihrer Familie oder bekannten Leuten verstoßen und aufgegeben.

So haben 1980 - mit Einverständnis der Behörden des allgemeinen Krankenhauses Kinshasa-  den Dienst für Bedürftige gegründet, der gemeinhin "Medizinischer und Sozialer Dienst der ICM-Schwestern innerhalb des allgemeinen Krankenhauses (SMSHGK) genannt wird. So hat das Krankenhaus den ICM-Schwestern tatsächlich einen nicht gebrauchten Saal (Pavillon 11) überlassen. Und dieser Dienst an verstoßenen Kranken wird von 4 ICM-Schwestern versorgt, u.a. von der belgischen Schwester Verstraete Angela, von den kongolesischen Schwestern Manzele Martina und Luzolo Nicole, von der belgischen Schwester Agnes De Cock, die erst neulich das Team verstärkt hat, und von Pfarrer Paul Peeters, der seit einigen Jahren in der geistlichen und sozialen Hilfestellung tätig ist.

Teamzoom


Foto von links nach rechts:

Kranker: Papa Mukombo
Krankenpfleger: Papa Auseen
Schwester: Agnes De Cock

 

Was die ICM-Schwestern innerhalb der medico-sozialen Dienste leisten.

Unsere allererste Fürsorge gilt den Bedürftigen und Armen; aufgegebene und verstoßene Kranke, die niemand haben und die auch ohne finanzielle Mittel sind; ferner den Verunglückten und Operierten.   Der " Pavillon 11 " hat eine Kapazität von 35 Betten und 2 Sälen; der eine Saal für die innere Medizin und der andere für die Chirurgie. Dort leisten wir unsere Fürsorge für unsere Kranken. Die Mehrzahl derer, davon wir helfen, sind TB-Kranke, Unterernährte und Kranke, Kranke mit schlecht versorgten und infizierten Wunden, und Furunkeln und Geschwüren; ferner Arme, d.h. alte Leute.

Die Lage des Landes hat zur Folge, dass wir nicht nur bei den oben erwähnten Fällen helfen, sonder auch vielen Diabetes-Fällen helfen jeden Alters; ferner epileptischen Kindern; Waisen, die von Hexern behandelt und von der eigenen Familie gefoltert worden sind; bei schweren Verbrennungen oder Wunden. Alle diese Kranken kommen von der Straße vor die Kloster- oder Krankenhauspforte oder direkt in den Notaufnahmeraum oder  direkt in den Gang des Krankenhauses, wohin sie von den Ihrigen oder unbekannter Personen "geworfen" werden. 

Die derzeitige soziale und wirtschaftliche Lage unseres Landes hat zur Folge, dass die Anzahl der bedürftigen Kranken immer mehr zunimmt und dass uns oft Plätze fehlen, um alle diese Kranken im "Pavillon 11" aufzunehmen. Weswegen wir dann zurecht bestimmte Kranke auf den Boden oder andere in andere Pavillons des Krankenhauses legen müssen. Augenblicklich kümmern wir uns um ungefähr 30 andere Kranke außerhalb des "Pavillon 11". Die Verantwortlichen der Pavillons und einige Ärzte guten Willens machen uns auf diese Fälle aufmerksam und verfolgen mit uns deren Entwicklung. Wir haben die Verantwortung für die ärztliche Versorgung, für die Ernährung und Bekleidung; ferner sind wir dafür zuständig nach der Krankenhausbehandlung eine Aufnahmefamilie oder ein Aufnahmehaus zu suchen. Die Ärzte und Krankenpfleger guten Willens helfen uns, die Versorgung gratis zu leisten, aber wir müssen alles vorbereiten und bereitstellen, was sie von uns dazu verlangen; wir müssen die Arzneien und einige medizinische Geräte / Materialien kaufen, und wir haben auch die schwere Last, das Personal zu zahlen; was uns in Schwierigkeiten bringt.

Wir bieten jeden Tag 2 Mahlzeiten: morgens Maisbrei mit Milch, Soja und Brot. Für die, die auf Diät sind: Eier oder Erdnußteig, Räucherfischpulver, Maisbrei gemischt mit Soja und Öl je nach Empfehlung des Arztes, usw. 

Zum Mittag- oder Abendessen geben wir eine komplette Mahlzeit: Reis oder fufu mit Gemüse und Fleisch je nach Tagesspeiseplan. Wenn der Strom zu schwach ist oder gar ausfällt, kochen wir mit Feuer (Glut). Wir sorgen auch für die Wäsche von allen und achten darauf, dass die Kranken in einigen gesunden und sauberen Umgebung sind. 

Eine andere Schwierigkeit, die uns manchmal daran hindert auf chirurgischen Gebiet gut zu arbeiten, besteht darin, die Kranken operieren zu lassen, d.h. die Hilfe eines Chirurgen in Anspruch zu nehmen. Wir möchten aber darauf hinweisen, dass nicht alle so sind; einer von 10 hilft uns umsonst, selbst bei schweren chirurgischen Eingriffen, das müssen wir auch schon anerkennen. Es kommt manchmal vor, dass wir ganz einfach Patienten deswegen verlieren, weil sie nicht rechtzeitig operiert worden sind. Die meisten unserer Kranken werden aber wieder gesund. Bei anderen bessert sich der Zustand allmählich und andere wiederum sterben und gehen heim zu Gott.

Die Sorge der ICM-Schwestern, die im SMSHG tätig sind, besteht darin, dem Menschen Wert und Würde zu bewahren und ihm seine Gesundheit wieder zu geben; ihm Würde zu geben, indem man ihm durch die nötige Krankenversorgung bis zum letzten Atemzug Liebe, Hochachtung und Zuwendung entgegenbringt.; ihm die Chance auf einen würdigen Tod zu geben, ist es doch der Fall, dass viele unserer Kranken oft durch das, was ihnen in ihrer Familie oder auf der Straße angetan worden ist, ihre Würde verloren haben. Die Patienten, die uns geheilt verlassen, sind im allgemeinen dankbar. 

Diejenigen, die bei uns noch in medizinischer Behandlung sind, anerkennen auch, dass sie ohne unsere Arbeit unversorgt sterben müssten. Manche chronisch Kranke und Alten bleiben lange im Pavillon, denn sie wissen nicht wohin, da sie ja schon von den Ihrigen verstoßen worden sind. Wir haben den festen Willen, weiterhin den bedürftigen Kranken zu helfen. Deswegen ist Ihre große oder kleine Hilfe wertvoll, damit wir unseren bedürftigen Kranken Brüdern und Schwestern helfen können.

Herzlichen Dank für die erhaltene Hilfe, damit wir den Kranken helfen können.
Schwester Agnes De Cock

 
 

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